Faszination Feuer – Kain Karawahn bildet Betreuer*innen fort

Die Kreisjugendfeuerwehr Dahme-Spreewald (KJF LDS) arbeitet seit mehreren Jahren schon mit Kain Karawahn zusammen, der sich seit 30 Jahren künstlerisch und pädagogisch mit dem Thema Feuer beschäftigt. Er zeigt wie Bildungsarbeit mit diesem kulturgeschichtlich zentralen Element möglich ist und wie dabei Verbote und Ängste abgebaut werden können. Denn in der Regel wird Feuer mit Furcht und Gefahr assoziiert und viele Kinder kennen es nur aus den Medien, wo es als Zerstörer gezeigt wird. Aber das die Feuerstelle früher zum Alltag gehörte, Wärmequelle und Nahrungsbereiter sowie Ort der Kommunikation war, ist vielen Kindern nicht bewusst. Selbst in der Brandschutzerziehung werden noch überwiegend die Gefahren des Feuers aufgezeigt, vor denen Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Es ist auch bekannt, das Feuer eine große Faszination auf Kinder ausübt. Sie haben jedoch immer weniger Möglichkeiten frühzeitig Erfahrungen damit zu machen und machen dies dann heimlich. Somit bietet die KJF LDS dieses Seminar mit Kain Karawahn für Kameraden*innen an, die sich in der Brandschutzerziehung und der alltäglichen Nachwuchsarbeit engagieren, um andere pädagogische Ansätze mit auf dem Weg zu geben.

Folgende Inhalte wurden mit den Teilnehmern theoretisch und praktisch durchgesprochen und durchgeführt:

Kind und Feuer

• Entwicklungspsychologische, kulturgeschichtliche und gegenwärtige Verständnisse/Betrachtungen

Feuer in Erziehung und Bildung

• Familien-, medien-, politik-, sicherheits- und rechtsrelevante Aspekte

Bildungsarbeit Feuer in Kita, Hort und Grundschule

• Konditionen (Personal, Zeit, Material und Kosten)

Feuerverständnisse aus kindlicher Sicht

• Präsentation, Interpretation und Vergleich von Zeichnungen und videodokumentierten Aussagen von Kindern zum Thema Feuer

Feuerlehrkompetenz

• Umfassende Einführung in die fünf Einheiten des mehrfach prämierten Workshop-Modells feuerMACHEN kulturell mit seinen Kind- und schülergerechten Begrifflichkeiten, Kriterien und Regeln für alle Übungen und Spiele, insbesondere diese von Teilnehmern eigenhändig praktiziert werden.

              a) Workshop-Intention, -Methodik und -Materialien
              b) Streichholz, Feuerzeug, Kerze (Übungen, Spiele)
              c) Spiele mit Feuer und Wasser im Außenbereich
              d) Wie bastelt, zündet, hütet, entsorgt jedes Kind ein eigenes Lagerfeuer?
              e) Hausaufgaben mit Feuer für Kinder und Eltern

Feierliche & gemeinschaftsstiftende Feuerereignisse in Kita, Hort und Grundschule

• Kriterien für Aufbau und Bespielung einer Feuerstelle im Außenbereich

Feuerverwendungen in den Künsten - Gestern und Heute

• Unterhaltsamer Ausflug in eine Auswahl ästhetischer, dramatisierender, humoriger und pikanter Feuerdarstellungen zwecks Anstiftung eigener Anregungen für die Entwicklung weiterer Übungen und Spiele zur Verbesserung der Vermittlung einer altersgerechten Feuerkompetenz.

Literaturempfehlungen und -vermeidungen

• Kriterien zur Beurteilung von Publikationen über Feuer zwecks Eignung für entsprechende Altersgruppen

Das Feedback unter den Teilnehmern war durchweg positiv und sie nehmen vom 3-tägigen Seminar neue pädagogische Erkenntnisse sowie neue Methoden für die Brandschutzerziehung mit nach Hause. Der ein oder andere Aha-Effekt war auch dabei. Vielen Dank an Kain Karawahn für seinen leidenschaftlichen Exkurs durch das Thema Feuer.

Fazit: Wer schon frühzeitig den Umgang mit Feuer so selbstverständlich gelernt hat wie das Binden der Schnürsenkel, der macht eben auch als Jugendlicher und Erwachsener wenig Fehler beim Feuermachen. Ganz dem Motto: „Wer nicht weiß, was er tut, verbrennt sich die Finger!“