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Feuerwehr Dahme-Spreewald: Kreisausbildung macht freiwillige Einsatzkräfte fit in technischer Hilfe

11.11.2023

Mehrzweck-Seilzug, pneumatische Hebekissen und Glas schneidende Sägen: An vier Wochenenden im Oktober und November fand die Kreisausbildung „Technische Hilfeleistung“ für Feuerwehrangehörige verschiedener Wehren aus Dahme-Spreewald statt. Neben theoretischen Grundlagen und sicherer Handhabung der Gerätschaften schärfte der Lehrgang vor allem die Erkenntnis, dass in der Notlage jede Minute zählt.

Lieberose. Berstendes Fensterglas splittert auf den Asphalt, der Schnitt einer hydraulischen Rettungsschere durch die A-Säule geht wie durch Butter. Im Handumdrehen ist das Dach des Unfallwagens zur schonenden Patientenrettung entfernt. Dieses spektakuläre Szenario konnten insgesamt 15 Feuerwehrleute aus unterschiedlichen Kommunen im Rahmen des Lehrgangs an diversen Schrottfahrzeugen erproben. Die Teilnehmenden kamen von verschiedenen Freiwilligen Feuerwehren des Dahme-Spreewald-Kreises: Byhleguhre, Gröditsch, Jamlitz, Lieberose und Straupitz.

Der theoretische Unterricht fand am Gerätehaus Lieberose statt und umfasste physikalische Grundlagen der Mechanik, Gerätekunde sowie auch Rechtsgrundlagen. Es wurden die Basistätigkeiten und der Umgang mit der Ausrüstung nähergebracht. Dazu stand etwa ein Rüstwagen der Lübbener Ortswehr Steinkirchen mit hydraulischem Rettungsgerät, Seilwinde und Mehrzweckzug plus verschiedenem Material und Werkzeug der technischen Hilfeleistung zur Verfügung.

Der Einsatz verschiedener Rettungsgeräte für die patientenorientierte Rettung bei Verkehrsunfällen wurde in der praktischen Ausbildung geübt. Hierfür wurden zwei schrottreife Fahrzeuge der Autoverwertung von Maik Walter in Peitz (Spree-Neiße) in ihre Bestandteile zerlegt. Mit hydraulischem Spreizer und Schneidgerät wurden die Karosserien zerschnitten und mit einem Rettungszylinder auseinander gedrückt. Zuvor sind die Glasscheiben mit Spezialgeräten unter Sicht- und Atemschutz entfernt und die Karosserie mit Unterbaumaterialien stabilisiert worden.

Da es in einer Notlage oftmals auf jede Minute für die Erste-Hilfe ankommt, müssen bei den aktiven Einsatzkräften die grundlegenden Handgriffe sitzen und die Gerätschaften aus dem Effeff bedient werden können. Der verantwortliche Kreisausbilder Ronny Thiele zeigte den Teilnehmenden verschiedene Tricks und Kniffe aus der Praxis. Es brauche bei der technischen Hilfeleistung nicht immer das schwere Gerät – mit einfachen Mitteln und etwas Kreativität lässt sich bereits Vieles erreichen.

In mehr als 30 Stunden qualifizierten sich die Feuerwehleute für die Abschlussprüfung. Unter den Augen des dritten stellvertretenden Kreisbrandmeisters, Thomas Lemmler, mussten ein schriftlicher Test und eine praktische Rettungsübung absolviert werden.  Alle Teilnehmenden erhielten mit bestandener Prüfung die „Leistungsspange Technische Hilfeleistung“ des Landesfeuerwehrverbands Brandenburg in Bronze. Überreicht wurden Abzeichen und Urkunden am 11. November in Lieberose durch Alexander Roosch, dem stellvertretende n Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Dahme-Spreewald. 

Bernhard Schulz

Ortswehr Byhleguhre-Byhlen

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